Niemand ist eine Insel. Obwohl ich manchmal denke, es wäre vielleicht leichter eine zu sein.

 

 

Ich könnte mich schön zurückziehen in meinen Schutzpanzer, eine Mauer aufbauen und niemanden an mich heranlassen und genauso niemanden wirklich kennen lernen. Und somit auch nicht verletzt werden.

Nur blöd, dass wir so auch nicht leben. Nicht lieben und um allerwenigsten uns selbst.

 

Ich habe ich den letzten Wochen festgestellt:

 

Ich bin alles andere als eine verfluchte Insel. Egal, ob es hierbei um den Surfer geht, in den ich ein klein wenig verknallt war, und dem ich meine Gefühle auf dem Silbertablett präsentiert habe. Oder aber wenn es um das Bedürfnis geht, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Dazugehören zu wollen. Das Gefühl von Zusammengehörigkeit.

Also quasi die Anti-Insel.

 

Ja, ich gebe es zu, ich möchte dazugehören. Ich möchte nicht am Spielrand stehen und zuschauen, wie das Team gemeinsam den Ball in den Korb versenkt, nein, ich möchte mittendrin sein. Mittendrin im Spiel. Teil von etwas sein.

Das Problem dabei ist nur: Wie lange sind wir noch komplett wir selbst, wenn wir irgendwo dazugehören wollen? Und kommt es nicht von alleine, dass wir aufgenommen werden, wenn es denn auch der richtige Ort und die passenden Menschen für uns sind?

 

Aufgenommen in eine Gemeinschaft – Sei es in die Clique unseres neuen Freundes, in das Volleball-Team, zu dem wir so unbedingt dazugehören wollen, oder aber wie in meinem Falle:

Ich möchte zu meinen Kollegen passen. Ich möchte dazugehören. In den Inner circle. Und sobald ich diese Zeilen schreibe, merke ich auch schon, wie schief (nicht falsch) sich das anhört.

DAZUPASSEN. Und warum eigentlich? Möchte ich dazugehören, weil ich die Menschen schätze, sie mich bereichern und wir eine coole Zeit zusammen haben und tolle Gespräche – oder aber möchte ich einfach nur dazugehören, um nicht abgelehnt zu werden.

Ha! Und da haben wir sie auch schon. Eine meiner größten Ängste:

 

Ich habe Angst vor Ablehnung.

 

Und selbst wenn ich nichtmal dazugehören WILL, sondern einfach das Dazupassen die bessere Variante zur Ablehnung ist. Das Gefühl, dazuzupassen, nicht alleine zu sein und abzutauchen unter der ganzen Meute. Das Blöde dabei ist nur, dass ich mich dabei ertappe, nicht mehr ich selbst zu sein. Denn wenn ich zu einer Gruppe gehören möchte, bei der ich aber das Gefühl habe, ich könne nicht wirklich ich selbst sein, dann passiert folgendes:

Ich verstelle mich. Ganz logisch, oder? Und sei es nur bei Kleinigkeiten, dass ich lache, obwohl ich etwas nicht witzig finde, oder aber mich immer weiter ein kleines Stückchen von mir selbst entferne.

Kommt mir vor, als wäre ich wieder in der 5. Klasse, gerade auf dem Gymnasium und ganz angestrengt dabei, meine neuen Klassenkammeraden zu beeindrucken. Aber Jesus, ich bin 31 Jahre alt, habe eine richtig geile Butze mit richtig geilen Mitbewohnern – ein Zuhause – , habe mir so eben die neuen Oldschool Reeboks gegönnt, habe eine Schwetser mit der ich abtanzen und genauso abchillen kann, habe eine Handvoll Freunde, die mich inspirieren und herausfordern, und das Allerbeste:

 

Ich habe einen Traum. Einen Plan. Etwas, wofür es sich für mich lohnt, das letzte Bier, den letzten Zug und auch die heißeste Party sausen zu lassen. Weil ich es eigentlich nicht brauche.

Und wenn doch, dann möchte ich diese Momente mit Leuten verbringen, mit denen ich lachen kann, obwohl es eigentlich keinen Grund gibt, zusammen in der Küche sitzen, Rotwein trinken, die Sonnenbrille tief im Gesicht, schlechte Pizza verdrücken und Beginner hören. Ohne Filter reden. Menschen mit denen ich mir Voice Messages schicken kann, mitten in der Nacht und meine Maske fallen lassen kann. Menschen, die mich bei sich aufnehmen. Die mir das schönste Zimmer und das größte Bett mit dem größten Buddha überlassen. Menschen, die ich nicht beeindrucken muss.

 

Und wenn ich eben nicht dazupasse, dann seis drum. Dann passe ich halt eben nicht dazu. Besser, als jemand zu sein, der ich nicht bin und unter dem Lable der Angepasstheit zu leben. Gute Worte, aber bei der Umsetzung hapert es gerade noch ein klein wenig. Ich dachte immer, ich wäre eine Art einsamer Wolf, lonesome rider, der süße Typ aus Into The Wild. Dass es mich kalt lässt, was Andere von mir denken, ob ich mittendrin bin oder draußen. Genauso wie ich dachte, ich wäre mega locker, offene Beziehung, na klaaar, gibt nichts Besseres. Ein Hoch auf die Unverbindlichkeit!

Aber wisst ihr was? Ich glaube, das bin ich nicht. Ich bin jemand, der Teil von etwas Ganzen sein will. Ich bin Jemand, der sich verlieben will und der lieber mit Lyrics um sich wirft, anstatt aus Angst einfach nichts zu tun. Ich will entweder alles oder nichts, kein „lass uns mal gucken wo das endet, bleib geschmeidig, bla bla“, ich hab keinen Bock auf lauwarm. Ich bin jemand, der Angst vor Zurückweisung hat, es aber trotzdem riskiert. Ich bin auf andere Menschen angewiesen, ich bin keine verlfuchte Insel.

Vielleicht bin ich ja ein Schaf. Ein Schaf, das seine Herde sucht, seine grüne Wiese und ein einzelnes Schaf, das genauso tickt wie ich.

Und wenn es dir da draußen ähnlich geht, falls du auch ein Schaf bist, hey, dann sind wir schon zu 2.

 

 

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